Implantate

Nützliche Tipps über Implantate

Zahnimplantate lassen sich hinsichtlich mehrerer Eigenschaften unterscheiden und eignen sich in Abhängigkeit verschiedener Faktoren für unterschiedliche Anwendungen. Dabei sind die Implantatformen, die Implantationstechnik und die Materialien die wichtigsten Kriterien. Unterschiedliche zahnmedizinische Probleme erfordern jeweils individuelle Implantat-Lösungen, die ein Zahnmediziner oder Implantologe mit Ihnen bespricht.

Implantat-Systeme und ihre Anwendung

Es gibt verschiedene Arten von Zahnimplantaten, die je nach individuellem Bedarf und Kieferzustand eingesetzt werden können. Sie unterscheiden sich auch hinsichtlich der Positionierung und Befestigung im Kiefer. Einige der gängigen Arten von Zahnimplantaten umfassen:

Endosteale Zahnimplantate

Endosteale Implantate sind auch als enossale Zahnimplantate bekannt. Dies sind die am häufigsten verwendeten Implantatein Deutschland. Sie werden direkt im Kieferknochen verankert und bieten eine stabile Basis für den Zahnersatz.

Die Implantation endostealer Zahnimplantate erfolgt in der Regel in mehreren Schritten. Zunächst wird der Zahnarzt oder Implantologe den Kieferknochen des Patienten untersuchen, um sicherzustellen, dass genügend Knochenmasse vorhanden ist, um das Implantat zu tragen. Falls notwendig, erfolgt ein Knochenaufbau.

In einem nächsten Schritt wird das Implantat in Ihren Kieferknochen eingesetzt und das Zahnfleisch darüber genäht. In den folgenden Wochen oder Monaten wird das Implantat mit dem Knochen verschmelzen (Osseointegration), wodurch eine feste Verbindung entsteht. Sobald das Implantat vollständig eingeheilt ist, wird ein Abdruck des Implantats und der umliegenden Zähne genommen, um den passenden Zahnersatz herzustellen.

Endosteale Zahnimplantate können für einzelne Zähne oder auch für mehrere Zähne eingesetzt werden. Sie bieten eine hohe Erfolgsrate und können ein Leben lang halten, wenn sie ordnungsgemäß gepflegt werden.

Subperiostale Zahnimplantate

Subperiostale Implantate werden unterhalb des Zahnfleisches und auf dem Kieferknochen platziert. Sie kommen in der Regel bei Patienten zum Einsatz, die nicht genügend Knochenmasse haben, um andere Zahnimplantate zu erhalten, oder wenn der Kieferknochen zu dünn oder zu flach zur Aufnahme endostealer Implantate ist. Sie können auch eine Option für Patienten sein, die aufgrund von Erkrankungen wie Osteoporose oder Diabetes eine reduzierte Knochenqualität haben.

Subperiostale Zahnimplantate sind in der Regel größere Implantate als endosteale Zahnimplantate und erfordern daher einen größeren operativen Eingriff. Sie werden meist als temporäre Lösung verwendet, bis genügend Knochenmasse aufgebaut wurde, um ein endosteales Implantat zu erhalten.

Die Verwendung von subperiostalen Zahnimplantate ist jedoch aufgrund der Fortschritte in der Implantat-Technologie und der Verfügbarkeit von Knochenregenerations- und -augmentationsverfahren seltener geworden.

Zygomatic-Implantate

Zygomatic-Implantate sind eine Lösung für Personen, die keine regulären Zahnimplantate erhalten können. Angezeigt sind solche Implantate gegebenenfalls aufgrund eines Mangels an Knochenmasse im Oberkiefer. Zygomatic-Zahnimplantate werden in den Jochbeinknochen (Zygoma) eingesetzt. Diese Implantate bieten eine stabilere Basis für den Zahnersatz als herkömmliche Zahnimplantate.

Weitere Arten von Zahnimplantaten und ihre Anwendung

Transossäre Implantate sind eine Implatatform, die durch den Kieferknochen hindurch in den gegenüberliegenden Kieferknochen eingesetzt wird. Diese eher für spezielle Fälle geeigneten Implantate finden nur noch selten Anwendung.

Basale Zahnimplantate: Diese Implantate werden in den basalen Knochenbereich eingesetzt und bieten eine schnelle und effektive Lösung für Patienten mit wenig Knochenmasse.

Mini-Zahnimplantate oder Schmalkiefer-Implantate sind kleiner als endosteale Implantate und werden oft als temporäre Lösung verwendet oder für Patienten, deren Kiefer nicht genügend Knochenmasse für größere Implantate haben.

Die Wahl des geeigneten Implantats hängt von verschiedenen Faktoren wie der Knochenmasse des Patienten, der Anzahl der fehlenden Zähne und der individuellen Situation ab. Eine genaue Untersuchung durch den Zahnarzt oder Implantologen ist in jedem Fall erforderlich, um das am besten geeignete Implantat für Sie zu finden.

Materialien für Zahnimplantate

Die wichtigsten Materialien für Zahnimplantate sind Titan und Keramik. Titan ist das am häufigsten verwendete Material für Zahnimplantate. Es ist biokompatibel und für den Körper gut verträglich. Titanimplantate haben eine hohe Erfolgsrate und bieten eine stabile Basis für den Zahnersatz. Zudem können sie im Laufe der Zeit mit dem Knochen verschmelzen, was für zusätzliche Stabilität sorgt.

Keramikimplantate gewinnen jedoch zunehmend an Bedeutung, da sie biokompatibel und zahnfarben sind, was einen ästhetischen Vorteil bietet. Im Vergleich zu Titanimplantaten kann sich jedoch eine geringere Stabilität oder ein schlechteres Einwachsen in den Kiefer als nachteilig erweisen. Keramikimplantate werden oft für den Frontzahnbereich verwendet, wo eine hohe ästhetische Anforderung besteht.

Es gibt auch andere Materialien, die für Zahnimplantate verwendet werden, wie zum Beispiel Gold und verschiedene Legierungen. Jedes Material hat jedoch Vor- und Nachteile, die vom individuellen Bedarf und der Situation des Patienten abhängen. Es ist wichtig, mit einem qualifizierten Zahnarzt oder Implantologen zu sprechen, um das am besten geeignete Material für Sie zu bestimmen.