Zahnärztliche Befunde – oft nicht möglich ohne Röntgengerät

Nahezu jede Zahnarztpraxis verfügt über ein Röntgengerät. Die Diskussion darüber, ob ein analoges noch ausreicht oder besser ein digitales angeschafft werden sollte, ist schon fast veraltet. Eine fundierte Kariesdiagnostik ist ohne ein digitales Röntgengerät ebenso problematisch wie im Bereich der Endodontie oder Paradontitis. Vor allem ein Panoramagerät bietet den Vorteil, dass mit einem digitalen Sensor Panoramaschichtaufnahmen durchführbar sind. Zudem ist es für Spezialisten wie Kieferorthopäden wichtig, zusätzliche Ausstattungen zur Verfügung zu haben, um möglichst exakt diagnostizieren zu können. So ein Zusatzgerät ist z.B. ein Fernröntgengerät. Doch heutzutage geht es bei der Diskussion um ein optimales Praxisequipment immer mehr um die Frage der Dimensionen. Reicht ein 2-D-Gerät aus, oder darf es etwas mehr sein?

Zahnärztliche Diagnostik – 3-D-Technik ist auf dem Vormarsch

Die Entwicklung im Bereich der technischen Ausstattung von Zahnarztpraxen zeigt eindeutig in Richtung dreidimensionaler Röntgengeräte. Zahnärztliche Allgemeinmediziner halten sich in dieser Hinsicht noch ebenso bedeckt wie Kieferorthopäden oder Endontologen; doch im Bereich der Implantologie und der Oralchirurgie gehört diese Art der Bildgebung schon zum Standard. Ähnlich wie beim Schritt von analoger zu digitaler Technik gilt beim Wechsel von der 2-D- zur 3-D-Technik: Wer sich einmal für diesen Übergang entschieden hat, will nicht mehr zurück. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob man ein 3-D-Röntgengerät anschaffen möchte, sondern es geht vielmehr um die Bedingungen. Wichtig ist dabei, auch wirtschaftlich den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Diese Entscheidung ist demnach eine individuelle für jede Zahnarztpraxis.

Was kann man zur Periimplantitis-Prophylaxe tun?

Immer mehr Patienten entscheiden sich für ein Implantat, wenn sie Zahnersatz benötigen. Man nimmt gerne die Kosten auf sich, weil ein Implantat als sicher und lange haltbar gilt. Im Zuge dieser Entwicklung gibt es immer mehr Zahnärzte, die sich auf den Umgang mit Implantaten spezialisieren. Doch welche Maßnahmen kann und sollte man als Patient beachten, um selbst für eine lange und gesunde Lebensdauer seines Implantats zu sorgen? Besonders wichtig ist es, sich vor einer periimplantären Infektionen zu schützen. Dies ist der zahnmedizinische Ausdruck für die Entzündung des Implantatbetts des Zahnfleisches, vergleichbar zur Parodontitis, der Entzündung des Zahnbetts eigener Zähne. Dazu leisten Zahnärzte wirksame Aufklärungsarbeit. Dies ist besonders wichtig, weil Implantate mit einem hohen Risiko verbunden sind, z.B. an einer Periimplantitis zu erkranken.

Zahnärzte informieren über Risiken

In den meisten Zahnarztpraxen nimmt man sich genügend Zeit für die Patientenaufklärung. Vor einer Implantation nimmt man sich dafür im Schnitt mindestens 10 bis 20 Minuten. Oft informiert der behandelnde Zahnarzt nicht allein, sondern zieht seine Assistenz dabei hinzu. Die wichtigsten und häufigsten Informationsthemen vor der Behandlung sind mögliche Therapiealternativen, der Behandlungsablauf und der Kostenaufwand einer Implantation. Doch ebenso wichtig ist es, den Patienten darüber zu informieren, wie entscheidend die sorgfältige Implantatpflege nach der Einheilung dazu beiträgt, eine Infektion des Implantatbetts zu verhindern. Dies trifft in gleichem Maß  zu wie für die umfassende präoperative Mundhygiene. Nachdem das Implantat eingesetzt und die Wunde ausgeheilt ist, sollte der Patient mindestens wie üblich zweimal im Jahr zum Zahnarzt gehen, viele Zahnärzte empfehlen sogar einen Besuch einmal pro Quartal, um eine ausführliche Prophylaxe zu gewährleisten.

Zahnfüllungen: Es wird an Alternativen zu Amalgam geforscht

Zahnmediziner sind genau wie andere Ärzte an gesetzliche Regelungen gebunden. Bisher gibt es zwar immer noch nicht das lange in der Diskussion befindliche Amalgam-Verbot, doch an Alternativen zu den klassischen Zahnfüllmaterialien wird fleißig geforscht. Die Minimata-Konvention sieht bis zum Jahr 2020 eine umfassende Reduzierung der Quecksilberverarbeitung für Zahnfüllungen vor. Bis es dieses Abkommen jedoch zur völkerrechtlichen Verbindlichkeit geschafft haben wird, können noch viele Jahre ins Land gehen. Immerhin muss das Minimata-Abkommen von mindestens fünfzig Staaten ratifiziert werden. www.mercuryconvention.org

Alternative Zahnfüllungen sind eine Herausforderung

Mit der Minamata-Konvention steigt auch in Deutschland der Bedarf nach Amalgam-Alternativen. Die WHO stuft Füllungen mit Dentalamalgam zwar nach wie vor als sicher ein. Doch das Schonen der Zahnhartsubstanz und das Bestreben nach grundsätzlich ökologischem Arbeiten in der Zahnmedizin sind und bleiben die Grundlage der Forschung nach wissenschaftlich erprobten Materialalternativen. Ein Beispiel dafür ist Equia. Dabei handelt es sich um ein zahnfarbiges Füllmaterial auf der Basis eines Glasionomere-Zementes. Wissenschaftler empfehlen es als Alternative zu Amalgam, weil es einerseits farblich unauffällig und daher kosmetisch angenehmer ist; hinzu kommt, dass Equia in der Anwendung kaum zeitaufwändig und sogar kostengünstig ist. Unterm Strich gilt Equia bei zahnmedizinischen Wissenschaftlern als eine Lösung, die in der heutigen Zeit gut funktioniert und sogar den Anforderungen in der Zukunft standhalten kann.

Schäden bei Milchzähnen

Die 20 Milchzähne bei Kindern sind seit langem Gegenstand der zahnmedizinischen Forschung. In diesem Bereich gibt es zahlreiche Themen, nicht nur der Karies-Befall von Milchzähnen steht im Focus. Es gibt ein weiteres Phänomen, das die Zahnmediziner vor ein großes Rätsel stellt und dringend einer Lösung bedarf: bröselnde Zähne. Obwohl unsere Zähne aus dem härtesten Material bestehen, das die Natur hervorbringt, können sie Löcher bekommen und porös werden. Wenn diese Schäden bei den Milchzähnen auftreten, die relativ empfindlich sind, stellt die Behandlung die Zahnärzte vor eine große Herausforderung.

WHO: Bis 2020 weniger als 20 Prozent Karies bei Milchzähnen

Die Bundeszahnärztekammer und die Weltgesundheitsorganisation WHO verfolgen ein Ziel. Sie möchte erreichen, dass bis zum Jahr 2020 weniger als zwanzig Prozent aller sechsjährigen Kinder, also Milchzahnträger, an Karies erkranken. Während bei 13-14-Jährigen inzwischen nur noch ca. 0,7 Prozent der Zähne mit Karies befallen sind, sieht die Realität bei kleinen Kindern ganz anders aus. In dieser Gruppierung hat sich eine Prophylaxe orientierte Gesundheitspolitik ebenso wenig ausgewirkt wie der Einsatz fluoridhaltiger Zahncremes und das steigende Bewusstsein für die Wichtigkeit einer ausgiebigen Zahn- und Mundhygiene. Die Mehrheit der Zahnärzte vermutet den Grund dafür in dem zu späten Einsetzen von Präventionsmaßnahmen der Krankenkassen. Diese beginnen erst im dritten Lebensjahr, weil man die Milchzähne immer noch als eine Übergangslösung betrachtet.

Zahnimplantate: Was passiert, wenn der Unterkiefer entfernt werden muss?

Ein Patient, dem der Unterkiefer entfernt wurde: das klingt furchtbar und erzeugt Horrorbilder in der Phantasie. Doch in der Realität ist dies durchaus möglich: Wenn ein zerstörendes Karzinom zum Beispiel im Unterkiefer den radikalen Eingriff eines MKG-Chirurgen (Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) erforderlich macht. Bei diesem Eingriff wird der Unterkiefer zum größten Teil entfernt. Bevor nun rekonstruktive Maßnahmen möglich sind, muss das Feld um das entfernte Karzinom bestrahlt werden. Erst, wenn über eine längere Zeit keine Rückfälle zu verzeichnen sind, kann eine Rekonstruktion des Unterkiefers erfolgen.

Wie kann man einem Patienten einen neuen Unterkiefer bauen?

Wenn zahnmedizinische Fachärzte einem Patienten einen herausoperierten Unterkiefer „zurückgeben“ wollen, ist dies nur mit einem aufwendigen Verfahren möglich, bei dem spezielle hoch technisierte Geräte eingesetzt werden. Zunächst mal werden im 3D-Verfahren Platten und Schablonen aus eigenen Knochen für den neuen Unterkiefer hergestellt und transplantiert; erst danach kann dann eigenes Gewebe des Patienten als neues Zahnfleisch transplantiert werden. Hierbei handelt es sich um Weich- bzw. Fettgewebe von anderen Körperbereichen. Im Anschluss daran können mit dem Einsatz von Computer navigierten Geräten Implantate eingesetzt werden. Diese können dann nach einer Heilungspause als Grundlage für Zahnersatz dienen.

Kinder mit schlechten Zähnen: Die Anzahl steigt nach wie vor

Seit vielen Jahren beschäftigt sich die zahnmedizinische Forschung mit der stets steigenden Anzahl von Kindern, deren erste Zähne bereits geschädigt aus dem Zahnfleisch wachsen. Die Ursache dafür, dass die Milchzähne mit beschädigtem, fleckigem Zahnschmelz behaftet sind, ist bisher nicht gefunden. Immerhin gibt es nun aber Zahlen, die das Ausmaß des Problems deutlich machen. Der zahnmedizinische Begriff für dieses Phänomen lautet „Strukturstörung des Zahnschmelzes“. Da die Zahnschmelzdefekte zu Ablagerungen von Plaque und zur Entstehung von Karies führen, bedeutet dies Zahnschmerzen als Konsequenz.

Die Ursache für Strukturschäden des Zahnschmelzes ist nicht bekannt

Entsprechende Zahlen liegen inzwischen aus fast allen europäischen Ländern vor; in Deutschland liegt die Anzahl der betroffenen Kinder zwischen dreißig und vierzig Prozent. Nun heißt es, Ursachenforschung weiter intensiv zu betreiben, denn ohne dass man die Gründe für die Strukturstörungen bei Kindern kennt, kann die Wissenschaft sich nicht mit der Entwicklung von Therapien beschäftigen. Man ist sich in Fachkreisen zwar einig darüber, dass es etwas geben muss, dass die Zellen schädigt, die den Zahnschmelz bilden; Einigkeit über die Ursache existiert allerdings bisher nicht. Daraus ergibt sich, dass weiterhin in alle Richtungen geforscht werden muss.

Zahnbehandlung: Medizinische Notwendigkeit von Schienentherapie

Die Konstruktion des menschlichen Körpers beruht auf Symmetrie: beide Arme und beide Beine zum Beispiel sind gleich lang. Auch das Gebiss funktioniert nur dann reibungslos und ohne Schäden zu verursachen, wenn Kauflächen und Kiefergelenke biomechanisch störungsfrei arbeiten können. Die moderne Zahnmedizin bezieht den aktuellen Wissensstand unter anderem in den Bereichen der geometrischen Gesetzmäßigkeiten der Kauflächen- und Kiefergelenksfunktionen sowie deren Wechselwirkung mit anderen Körperfunktionen bei der Behandlung durch Schienentherapie mit ein.

Schienentherapie bei Kieferbrüchen oder gelockerten Zähnen

Der Einsatz einer Schiene ist ein chirurgischer Eingriff. Wenn wegen eines Kieferbruchs, eines gelockerten Zahnes oder unregelmäßiger Kaukraft das ungestörte Funktionieren des Gebisses nicht mehr gewährleistet ist, wird der Zahnarzt dem Patienten eine Schienentherapie vorschlagen. Je nach Befund werden feste oder abnehmbare Schienen eingesetzt; auch Metallplatten können angeschraubt werden. Wenn ein Zahn aus seiner normalen Position geraten ist, muss er zunächst wieder in seine reguläre Stellung zurückgeführt werden. Dann wird er mit einer Schiene aus Draht an den korrekt positionierten Nachbarzähnen befestigt. Nun kann sich der betroffene Zahn an seiner regulären Position wieder festigen.

Zahnpflege: Regelmäßiger Zahnarztbesuch wichtig für Senioren

Zähne und Zahnfleisch sollten bis ins hohe Alter so funktionstüchtig und gepflegt wie möglich bleiben. Daher spielt der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt auch für Senioren eine große Rolle. Immer mehr Zahnarztpraxen haben sich auf eine angemessene Beratung und Fürsorge für ältere Menschen eingestellt. Nur, weil man keine eigenen Zähne mehr hat und darum Prothesenträger(in) ist, bedeutet das nicht, dass regelmäßige zahnärztliche Kontrollen nicht mehr nötig sind – im Gegenteil. Doch bevor man in diese Situation kommt, stehen die vorbeugenden Maßnahmen im Vordergrund.

Zahnärztliche Vorsorge: Worauf kommt es bei älteren Patienten an?

Sämtliche Vorsorgemaßnahmen, die der Patient selbst eigenverantwortlich durchführen sollte, treffen für alle Altersgruppen zu. Also sollten auch ältere Patienten ihre Zähne (eigene und ersetzte) gründlich pflegen und Ernährungs-Sünden vermeiden. Doch wenn Senioren bereits Prothesenträger sind, bleiben alle prophylaktischen Maßnahmen nach wie vor wichtig. Dazu gehören unbedingt regelmäßige Besuche beim Zahnarzt. Auch Prothesen sollten regelmäßig einer Zahnreinigung unterzogen werden, und die Mundschleimhäute wird der Zahnarzt ebenfalls gründlich untersuchen.

Was ist eine Schmelzbildungsstörung?

Bei einer Schmelzbildungsstörung handelt es sich um eine Strukturstörung der Zahnhartsubstanz. Vor allem bei der zahnärztlichen Betreuung von Kindern und Jugendlichen nimmt die Behandlung dieses Phänomens einen stetig wachsenden Stellenwert ein. Am Anfang der Behandlung steht eine ausführliche zahnmedizinische Diagnostik. Dabei werden die Ursachen für die Strukturstörungen in drei Bereiche eingeteilt.

Es gibt exogene, endogene und genetische Ursachen

Die Zahnmedizin spricht von exogen bedingten Strukturstörungen, wenn zum Beispiel entzündliche Keime oder therapeutische Strahlen einzelne Zähne geschädigt haben. Endogen bedingte Strukturstörungen entstehen unter anderem durch temporäre Mangelzustände und können sowohl die Milchzähne als auch die bleibenden Zähne betreffen. Zudem gibt es die vererbbare Veranlagung, die genetisch bedingte Strukturstörung.

Implantologie: Gibt es eine „Altersbegrenzung“?

In der aktuellen Diskussion zum Thema Implantologie geht es unter anderem um die Frage, welche Faktoren bei älteren Patienten zu berücksichtigen sind, die ihren Zahnarzt wegen eines Implantats aufsuchen. In diesem Zusammenhang taucht der Begriff „Komorbidität“ auf, der medizinische Fachbegriff für Begleiterkrankung. Im Bereich der Implantations-Medizin sind das zum Beispiel Wangen- oder Zungenbeißen. Auch eine Mukositis, die Entzündung der Schleimhaut um den Implantathals, wird bei älteren Patienten häufiger festgestellt.

Eine Osteoporose-Erkrankung beeinflusst die Implantats-Therapie

Jeder dritte Mensch über 60 und jeder zweite über 75 Jahre leidet an Osteoporose (Knochenschwund). Damit einher geht die Abnahme der Knochendichte. Medikamente, die den Knochenabbau verlangsamen sollen, enthalten Inhaltsstoffe, die sich negativ auf die Knochensubstanz im Kiefer auswirken. Es können Nekrosen (geschwächte Stellen) im Kieferknochen entstehen. Der Zahnarzt wird in solchen Fällen den Behandlungsverlauf gründlich mit technischen Hilfsmitteln überwachen (Monitoring).